KI als Lernbuddy: 10 Prompts für Verständnis, Transfer & Prüfung
Der Leitfaden zeigt, wie du KI als Lernbuddy nutzen kannst. Wir zeigen Grundregeln zum verantwortungsvollen Einsatz und 10 konkrete Prompts für Verständnis, Transfer und Prüfungsvorbereitung.
KI kann mehr als nur Antworten ausspucken. Richtig eingesetzt, wird sie zum Lernbuddy: Sie hilft, Inhalte zu verstehen, zu strukturieren, auf die Praxis zu übertragen und mehr. In diesem Leitfaden zeigen wir dir einige Prompts, mit denen du ChatGPT & Co. lernwirksam nutzen kannst.
Warum KI beim Lernen sinnvoll ist
Vorweg: Nutze KI als Assistenz und nicht als Ersatz für dein eigenes Denken. Behalte die Kontrolle und prüfe die Ergebnisse kritisch. Dies vorausgesetzt, ist KI beim Lernen sinnvoll für verschiedene Bereiche:
- Verstehen vertiefen: Komplexe Inhalte werden durch Beispiele, Analogien und Gegenbeispiele greifbar.
- Struktur schaffen: Aus unübersichtlichen Stoffbergen werden Lernpfade und Checklisten.
- Transfer sichern: Mit Szenarien, Fallstudien und Reflexionsfragen verbindest du das Gelernte mit dem Joballtag.
- Prüfungsvorbereitung fokussieren: Selbsttests, Lernkarten und Schritt-für-Schritt-Erklärungen fördern aktives Wiederholen.
Grundregeln für sicheres Arbeiten mit KI
Beachte bei der Arbeit mit KI folgende Grundregeln:
- Gib keine sensiblen Daten ein, also keine personenbezogenen Daten oder interne Dokumente.
- Nutze KI als Sparring-Partner und nicht als Ghostwriter. Lass dir Denkanstösse, Struktur oder Beispiele geben. Die Arbeit ist deine.
- Sei kritisch: Ergebnisse prüfen. Quellen checken, Fachbegriffe verifizieren, Zahlen nachvollziehen.
- Nenne Aufgabe, Rolle und Ziel. Je klarer dein Prompt, desto brauchbarer die Antwort.
- Bewahre Transparenz. Wenn du KI eingesetzt hast, kennzeichne das dort, wo es verlangt wird.
10 Prompts für deinen Lernalltag
Die folgenden Prompts funktionieren mit beliebigen Themen. Ersetze [X] durch dein Thema, [Rolle] durch deinen Berufskontext (z. B. Content Creator), [Niveau] durch dein gewünschtes Anspruchsniveau (z. B. Stufe Einsteiger, Fortgeschrittene).
Verständnis vertiefen
1) Einstieg klarmachen
„Erkläre mir [X] kurz und verständlich auf [Niveau]. Nenne die 3 wichtigsten Kernideen und ein einfaches Beispiel.“
Nutzen: Schneller Überblick.
Variation: „Wie würdest du [X] einer lernenden Person im ersten Semester erklären?“
2) Typische Fehler erkennen
„Welche häufigen Missverständnisse gibt es bei [X]? Erkläre sie und zeige, wie man sie vermeidet.“
Nutzen: Fallstricke früh sehen und umgehen.
3) Anschauliche Beispiele
„Gib mir 3 praxisnahe Beispiele für [X] aus dem Alltag einer [Rolle]. Markiere, warum das Beispiel passt.“
Nutzen: Abstraktes wird konkret.
4) Gegenüberstellung/Abgrenzung
„Vergleiche [X] mit [Y] in einer Tabelle: Definition, Einsatz, Vorteile, Grenzen, typischer Fehler.“
Nutzen: Klare Zusammenfassungen.
Wissen in die Praxis übertragen (Transfer)
5) Anwendung im Job
„Zeige mir 5 konkrete Anwendungsszenarien für [X] im Job einer [Rolle]. Nenne je Szenario: Ziel, Schritte, Risiken, Erfolgskriterium.“
Nutzen: Direkt nutzbare Handlungsanleitungen.
6) Lösungsweg statt Lösung
„Ich habe die Aufgabe: [Aufgabenstellung ohne vertrauliche Daten]. Hilf mir, den Lösungsweg in Schritten zu planen, ohne das Ergebnis vorzugeben. Füge Kontrollfragen hinzu.“
Nutzen: Prozesskompetenz aufbauen.
7) Reflexion & Transferfragen
„Stelle mir 7 Reflexionsfragen, mit denen ich prüfe, ob ich [X] wirklich verstanden habe, inkl. Hinweis, wie ich die Antwort im Job anwenden würde.“
Nutzen: Tiefenverständnis durch Metakognition.
Prüfung & Wiederholung
8) Mini-Selbsttest
„Erstelle 7 Verständnisfragen zu [X]: 3 Single Choice, 2 offene Fragen, 2 Zuordnungen. Gib am Ende Lösung & Begründung.“
Nutzen: Prüfungssimulation.
9) Schritt-für-Schritt-Erklärung
„Erkläre [X] in 6 nummerierten Schritten: Ausgangslage, Konzept, Formel/Prinzip, Beispiel, häufige Fehler, Kurzcheck.“
Nutzen: Roter Faden für Wiederholung.
10) Lernkarten
„Erzeuge 10 Lernkarten zu [X] im Format Frage | Antwort – max. 25 Wörter pro Antwort. Markiere Schlüsselbegriffe fett.“
Nutzen: Lernkontrolle.
Angepasste Prompts für dein Lernziel
Zudem kannst du die Prompts noch weiter verfeinern, z. B. mit folgenden Ergänzungen:
- Tiefe steuern: „Erkläre [X] in max. 150 Wörtern / in 3 Ebenen (Kurz, Mittel, Detail).“
- Analogie nutzen: „Erkläre [X] mit einer Analogie aus dem Sport/Marketing/Alltag – und zeige Grenzen der Analogie.“
- Format wählen: „Gib die Antwort als Checkliste/Entscheidungsbaum/Canvas aus.“
- Kontext schärfen: „Antworte so, als wärst du Tutor:in für [Rolle], Ziel: [Ziel].“
Grenzen & Verantwortung
Beachte insbesondere auch folgende Grenzen:
- Halluzinationen sind möglich. Fachbegriffe, Quellen und Zahlen immer prüfen.
- Leistungsnachweise bleiben deine eigene Arbeit. Kläre Regeln deiner Schule/Prüfung.
- Datenschutz beachten. Keine personenbezogenen oder vertraulichen Informationen eingeben (siehe auch Grundregeln weiter oben).
- Fair bleiben. KI-Einsatz nach Vorgaben transparenzpflichtig machen (z. B. im Methodenteil einer Arbeit).
Dein eigenes Prompt Set
Wähle 2–3 Prompts aus, teste sie mit deinem aktuellen Thema und passe Ton, Tiefe und Format an. Wiederhole, was funktioniert und baue dir so dein persönliches Prompt-Set auf.
Weiterführende Quellen
Hier findest du zwei interessante weiterführende Quellen:
- Prompting-Tipps der Universtität Luzern
https://www.unilu.ch/universitaet/dienste/lehre/zentrum-lehre/kuenstliche-intelligenz-in-der-lehre/ - Ethische Leitlinien zur Nutzung von KI (Englisch)
https://education.ec.europa.eu/news/ethical-guidelines-on-the-use-of-artificial-intelligence-and-data-in-teaching-and-learning-for-educators
Mit einer eigenen Recherche findest du noch diverse weitere interessante Quellen.
